Eines sei ganz klar gesagt: Schals und Tücher sind aus einem modernen Kleiderschrank einfach nicht mehr wegzudenken. Je nachdem, welche Akzente du setzen möchtest, verleihen hochwertige Schals und Tücher einem Look eine glamouröse Note oder einen Ausdruck von Macht und Unabhängigkeit. Denn sie sind so unendlich vielseitig einsetzbar. Aber wusstest du, dass der gute alte Schal seine Ursprünge im alten Ägypten und Rom hat? Begleite uns auf eine kurze Reise durch die Zeit, um mehr über die Entwicklung des Schals zu erfahren.
Der Schal wurde erstmalig 1350 v. Chr. im alten Ägypten gesichtet. Königin Nofretete soll einen eng gewobenen Schal und eine konische Kopfbedeckung getragen haben. Sie soll sehr erhaben und einschüchternd gewesen sein.
Im alten Rom hingegen nutzten Männer den Schal als eine Art Schweißschutz, um sich vor der Sommerhitze zu schützen. Das Militärpersonal im fernen Osten demonstrierte zudem mit dem Schal, welchem Rang es angehörte. Sogar die 200 v. Chr. begrabenen tönernen Krieger der Terrakotta-Armee „tragen“ Schals.
Im 19. Jahrhundert eroberten Schals und Tücher allmählich die populäre Modewelt. Napoleon soll 1801 seiner geliebten Josephine ein Pashmina-Tuch aus Ägypten mitgebracht haben. Sie verliebte sich sofort das Textilstück und begann ihre eigene Sammlung.
Einige Jahre später im Jahr 1837 fertigte ein kleines französisches Modehaus mit dem Namen Hermès – vielleicht hast du schon mal davon gehört – sein erstes Prêt-à-porter-Tuch aus feiner Seide mit grafischen Elementen. Und auch Kaschmirschals mit einem einmaligen Paisleymuster erfreuten sich derart großer Beliebtheit, dass Königin Victoria sich 1842 einen kaufte. Durch einen Schal oder Tuch demonstrierte die Trägerin nicht nur Stilbewusstsein, sondern auch gesellschaftlichen Status.
Während des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1919 sahen es Frauen als ihre patriotische Pflicht an, Schals zu stricken. Sie strickten Unmengen an Schals, Socken und Pullovern aus Wolle, die an die Streitkräfte geschickt wurden, damit sie sich unter den harschen Bedingungen in den Gräben warm halten und vor der Nässe schützen konnten.
In den 1920er-Jahren begann die Textilbranche in Europa und Amerika, elegante Seidenaccessoires mit filigranen Grafikprints zu fertigen. Das Londoner Kaufhaus Liberty stellte beispielsweise feine Seidenschals in einzigartigen Farben und spannenden Mustern her, die sich besonders unter den betuchten Londoner Ladys größter Beliebtheit erfreuten.
Zur gleichen Zeit importierte Hermès chinesische Seide und kreierte innovative Luxustücher, die sich durch ihre einmaligen Eigenschaften einen Namen machten, darunter der von Hand gerollte Saum, handbemalte Details und das quadratische Format (90 x 90 cm). Die Rohseide aus China war sehr viel kräftiger und robuster als jede andere Art von Seide bisher.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Filmstars wie Audrey Hepburn, Grace Kelly und Brigitte Bardot häufig mit Kopftüchern gesehen, sei es auf der Leinwand oder in den Straßen von New York und Paris – in der Regel in Kombination mit einer übergroßen Sonnenbrille zur Promi-Tarnung. Selbst Personen des öffentlichen Lebens wie Jackie Onassis und Königin Elisabeth II. konnten den Look lieb gewinnen.
Heutzutage haben viele etablierte Modehäuser ihre Version des Schals bzw. Tuchs herausgebracht, die dem Geist ihrer Marke Ausdruck verleihen. Burberry hat beispielsweise einen Schal mit seinem kultigen Karomuster herausgebracht, der nur ein Fünftel des klassischen Burberry Trenchcoats kostet. Und mit dem Aufkommen neuer Technologien entwickeln sich Schals und Tücher im Hinblick auf Farbe, Design und Stoff immer weiter.
Wenn uns die Geschichte des Schals eines lehrt, dann, dass Schals und Tücher auch in den kommenden Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil der Damenmode bleiben werden. Trage sie also mit Stolz!
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Image close-up of a woman with a scarf tied around her neck: Getty Images
Image of Brigitte Bardot wearing a scarf on her head: Getty Images
Image of a woman with a scarf wrapped around her head: Blaublut